Der Wunsch nach einer natürlichen Verhütungsmethode ist genauso präsent wie der, auf ganz natürliche Art schwanger werden zu wollen. Um hormonfrei schwanger zu werden oder zu verhüten, muss die Frau ihren Körper sehr genau beobachten lernen und die Veränderungen richtig interpretieren können. Die Körpertemperatur einer Frau steigt während des Eisprungs um 0,2 bis 0,5 Grad Celsius an. Dies können sich sowohl die Frauen mit als auch die ohne Kinderwunsch zu Nutze machen, indem sie das Basalthermometer regelmäßig anwenden und den Temperaturanstieg leicht erkennen lernen. Je nachdem, ob eine Schwangerschaft erwünscht ist oder nicht, können in der fruchtbaren Zeit Maßnahmen ergriffen werden.
Das Basalthermometer richtig anwenden
Egal welches Thermometer verwendet wird: Die richtige Anwendung ist zwingend notwendig, um die Körpertemperatur korrekt zu ermitteln. Ist dies nicht der Fall, ist die Temperaturmessmethode nicht mehr zuverlässig und die fruchtbaren Tage werden nicht oder falsch erkannt. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Temperatur immer zur gleichen Zeit nach dem Aufstehen gemessen wird. Am besten ist es, wenn direkt nach dem Aufwachen noch im Bett gemessen wird. Vor der Messung sollte nicht gegessen, getrunken oder geraucht werden, da dies das Ergebnis verfälschen kann. Das Ergebnis wird per Hand oder in einer App notiert. Begonnen wird mit den Messungen bei Beginn der Periode, denn dies ist der erste Tag des weiblichen Zyklusses. Die einzelnen Ergebnisse werden per Hand oder mit Hilfe einer App in eine Verlaufskurve notiert, um den Temperaturanstieg gut beobachten zu können. Die Visualisierung hilft, die Tage des Eisprungs schnell erkennen zu können. Unabhängig davon sollte sich jede Frau insgesamt mit den Signalen ihres Körpers vertraut machen. Der Zyklus muss genau beobachtet werden, um mögliche Abweichungen erkennen zu können. Das Basalthermometer sollte nicht fallengelassen oder plötzlichen Stößen ausgesetzt werden. Die Thermometerspitze ist sehr empfindlich. Sie sollte nicht gebogen werden.
Warum eignet sich kein Fieberthermometer?
Die Messung eines Fieberthermometers ist zu ungenau im Vergleich zu der eines Basalthermometers. Zwar hat es einen größeren Messbereich, jedoch ist es bei der Messung an sich ungenauer. Das Basalthermometer hat einen kleineren Messbereich, misst jedoch sehr genau und zeigt im Gegensatz zum Fieberthermometer zwei Stellen nach dem Komma an. Dies ist für die Bestimmung des Eisprungs essentiell. Es kann so den geringen Temperaturunterschied feststellen, der die unfruchtbare Phase nach dem Eisprung anzeigt. Es könnte sein, dass das normale Fieberthermometer erst eine Temperatur 37.1 Grad Celsius anzeigt und einen Tag später 37.3 Grad Celsius. Auf den ersten Blick handelt es sich hierbei um die besagten 0.2 Grad. Ein Basalthermometer hingegen würde 37.17 und 37.30 anzeigen und damit deutlich machen, dass lediglich ein Anstieg von 0.13 Grad stattgefunden hat und die Zeit des Eisprungs demnach noch nicht ganz erreicht ist.
So findest du das richtige Basalthermometer
Nicht alle angebotenen Thermometer (Verbrauchertest dazu auf https://www.meduni.com/basalthermometer-test/) sind für alle Messorte geeignet. Mache dir vorher Gedanken, ob du oral, rektal oder vaginal messen möchtest. Einige Thermometer verfügen über Bluetooth, sodass sich die Messergebnisse kinderleicht auf andere Geräte wie Handys oder Laptops übertragen lassen. Darüber hinaus ist es möglich, das Thermometer mit verschiedenen Zyklus-Apps zu verbinden, sodass alle Daten zusammengefasst werden können. Auch in der Messdauer unterscheiden sich die auf dem Markt erhältlichen Basalthermometer. Waren früher Messdauern von drei Minuten üblich, sind heutzutage auch solche erhältlich, die deutlich schneller genauso exakt messen können. Du solltest genau darauf achten, dass das gewünschte Thermometer bis zwei Stellen nach dem Komma misst und direkt als Basalthermometer deklariert ist. Dies ist bei mehreren Thermometern der Fall.
Thermometerarten
Im Allgemeinen werden vier verschiedene Thermometerarten unterschieden:
Analoge Thermometer
Die mechanischen Thermometer gelten noch immer als sehr zuverlässig. Oftmals hält sich der Gedanke, diese würden Quecksilber enthalten. Dies ist jedoch nicht der Fall, da solche seit 2009 in der EU verboten sind und deshalb nicht mehr erworben werden können. Statt Quecksilber wird heute eine ungiftige Flüssigkeit verwendet, die jedoch genauso gut für die Bestimmung der Körpertemperatur geeignet ist. Leider sind analoge Thermometer im Handel nur schwer erhältlich. Darüber hinaus ist die Messdauer sehr lang. Ganze fünf Minuten braucht es, bis es die Basaltemperatur genau bestimmt hat. Dies hängt mit der Art und Weise der Funktion zusammen. Die darin enthaltende Flüssigkeit reagiert auf die Körperwärme, indem sie sich ausbreitet und an Volumen gewinnt. Deshalb benötigt die Messung in der Regel zwischen drei bis fünf Minuten, bis das Ergebnis abgelesen werden kann. Wie auch die digitalen Thermometer, kann das Analoge den Wert ebenfalls „speichern“. Dies hängt damit zusammen, dass die Messsäule nach dem Messen nicht von alleine wieder absinkt, sondern bei dem Wert stehenbleibt. So kann die Frau die Messung auch einige Zeit später ohne Ungenauigkeiten in ihre Notizen oder Verlaufskurve eintragen. Es ist wichtig, dass die Frau immer direkt von vorne senkrecht auf die Messskala schaut und den Wert nur aus dieser Perspektive abliest. Dies hängt damit zusammen, dass das Messergebnis anders aussieht, wenn man aus einem anderen Winkel auf die Skala schaut.
Digitale Thermometer
Die digitalen Thermometer eignen sich für die meisten Frauen am besten. Normalerweise dauert die Messung nicht länger als 60 Sekunden und kann ganz leicht per Knopfdruck erfolgen. Ist die Messung abgeschlossen, ertönt ein Signalton und die Temperatur kann abgelesen werden. Die digitalen Basalthermometer sind dann verlässlich, wenn sie den Temperaturanstieg in der Zyklusmitte, also um den Eisprung herum, zu erkennen geben. Es kann jedoch passieren, dass das Thermometer Werte anzeigt, die nicht mit den anderen Fruchtbarkeitsanzeichen Ihres Körpers zusammenpassen oder keinen Unterschied zwischen der Zeit vor und nach dem Eisprung anzeigen. Ist dies der Fall, solltest du zu Beginn des nächsten Zyklusses ein anderes digitales Basalthermometer ausprobieren oder zu einem Analogen greifen. Die digitalen Thermometer können in der Regel einfach mit einer App synchronisiert werden und verfügen häufig über Bluetooth. Der Vorteil zu einem analogen Thermometer besteht darin, dass die Frau keine Fehler bei dem Ablesen des Messwertes machen kann. Der Wert wird direkt angezeigt und muss nicht – wie beim analogen Thermometer- an einer Messskala abgelesen werden. Im Gegensatz zu dem analogen Thermometer müssen die Batterien jedoch regelmäßig gewechselt werden.
Infrarot-Thermometer
Mit einem Infrarot-Thermometer lässt sich die Körpertemperatur auch kontaktlos messen. Es wird an Ohr- oder Stirn angewendet, und kann im Gegensatz zu den analogen oder digitalen Thermometern auch kontaktlos eingesetzt werden. Die Infrarot-Thermometer gelten jedoch momentan für die Bestimmung der Basaltemperatur noch als sehr unzuverlässig. Sie sind daher lediglich für die Fieberbestimmung geeignet.
Thermometer für bestimmte Zwecke
Hierunter fallen zum Beispiel Außenthermometer oder Wasserthermometer. Diese sind selbstverständlich für die Messung der Basaltemperatur vollkommen ungeeignet.
Welches Basalthermometer ist nun das Richtige für mich?
Sowohl das analoge als auch das digitale Thermometer eignet sich gut für die Bestimmung der Basaltemperatur. Setzen wir bei beiden die richtige Anwendung voraus, ist es eine Sache der persönlichen Vorliebe, für welches man sich entscheidet.